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1. Was sollte ich beim Kaufen von Pfeilschäften aus Holz beachten?

2. Wie kann ich Holzschäfte/Pfeile begradigen?

3. Welche Pfeilschäfte gibt es?

4. Welches Material ist für Holzpfeile am besten geeignet?

5. Welche Federn sollen auf meinen Pfeil?

6. Wie laufen die Jahresringe beim Befiedern beim Befiedern eines Holzschaftes?

7. Wie befestige ich die Tracer?

8. Wie kann ich eine rechte von einer linken Feder unterscheiden?

9. Was ist das Spleißen?

10. Was ist ein Selfnock?

11. Was ist bei Bambusschäften zu beachten?

12. Was kann ich tun um die unterschiedlichen Gewichte der Holzschäfte beim Pfeilbau auszugleichen?

13. Warum sind Schäfte gleicher Holzart unterschiedlich schwer?

14. Warum werden die Federn umwickelt?

15. Wie schwer sind die unterschiedlichen Holzarten im Vergleich?

16. Wie ermittle ich meine benötigte Pfeillänge?

17. Was muss ich bei der Pfeillänge noch beachten?

18. Was bringen kurze Pfeile?

 

 

1. Was sollte ich beim Kaufen von Pfeilschäften aus Holz beachten?

Es gibt vier Güteklassen für die Schäfte.

----UNGESPINED- Am Schaft wurde kein Spinewert gemessen. Das kannst du vergessen, wenn du ernsthaft was treffen willst.

----OUT OF THE BOX - Der Großhandel liefert in der 50/100/250 Packung und Ihr könnt daraus auswählen. Günstige Möglichkeit, wenn Ihr einen eigenen Spinetester und eine Waage habt. Obwohl die meisten Hersteller bereits im 5# Bereich  liefern sind da immer mal wieder ein paar Ausreisser dabei.

----GESPINED - Hier wird der Spinewert genauer ermittelt und der Schaft entspricht dem angegebenen Wert. Hierbei kann der Spinewert natürlich als Summe aus zwei entgegengesetzten Messungen gebildet werden. Spine von oben gemessen 40#. Schaft um 180 Grad gedreht. Spine 36# gemessen. Ergibt 40+36:2=38#. Ursache siehe Splint und Kernholz beim Pfeilschaft.

----GESPINED UND GEWOGEN -- Exakter Spinewert z.B (+/- 2#) und gewichtsmäßig eine Gruppe (z. B +/- 20 grn). Schwierig zu bekommen und teuer aber die erste Wahl für Schützen mit Ambitionen.

 

2. Wie kann ich Holzschäfte/Pfeile begradigen?

Es gibt fast keine Schäfte die von Natur aus absolut gerade sind. Pfeile neigen auch dazu, bei falscher Lagerung oder bei Streifschüssen krumm zu werden. Hier kannst du von Hand nachrichten indem du gegen die Biegung drückst. Hilfreich sind hier Wärme und Feuchtigkeit. Pfeil über einem dampfenden Wasserkessel auf Temperatur bringen und in die gewünschte Form

biegen. Bei der Verwendung von Dampf muss der Pfeil jedoch beim Abkühlen fixiert werden, da er sich sonst wieder zurückbiegt. Mit der Heißluftpistole kann ebenfalls gearbeitet werden. Hierbei darf jedoch der Schutzlack nicht verbrannt werden. Eine weitere Methode ist das Rollen auf einer geraden Unterlage. Pfeil oder Schaft an beiden Enden fixieren, Biegung nach oben. Dann streicht Ihr mit einem Messerrücken oder einem Schraubenzieher unter leichtem Druck über die Biegung. Bitte bei allen Varianten

mit Augenmaß und Gefühl vorgehen um den Pfeil/Schaft nicht zu beschädigen. Ein Holzpfeil wird nie so gerade sein wie ein Alu- oder Carbonpfeil. Holzpfeile fliegen aber leicht gebogen immer noch um Meilen besser als ein verbogener Alupfeil.

 

3. Welche Pfeilschäfte gibt es?

Gängig sind Standardschäfte mit einem Durchmesser von 5/16 oder 11/32". Die Schäfte mit 5/16 werden für Zuggewichte bis ca. 40-50 # verwendet. Alles darüber benötigt 11/32".Die Standardschäfte sind zylindrisch. Es gibt noch Sonderformen wie konifiziert/getapered  (vorne 11/32, hinten 5/16) , gebarrelt ( die Pfeile haben in der Mitte 11/32 und am Anfang und am Ende 5/16). Diese Schaftformen haben bessere Flugeigenschaften und sind durch den erhöhten Bearbeitungsaufwand auch etwas teuerer.

 

4. Welches Material ist für Holzpfeile am besten geeignet?

Pfeilschäfte aus Fichte sind im all gemeinen leichter als nordische Kiefer (Northern Pine) Dieser Gewichtsvorteil wird durch die geringere Festigkeit aufgewogen. Das klassische Pfeilmaterial ist Zeder. Erstklassige Zedernschäfte sind leider schwer zu bekommen und entsprechend teuer. Jeder muss also für sich seine Prioritäten festlegen. Bambus wird auch als "Naturcarbon" bezeichnet und ist das leichteste natürliche Pfeilmaterial, da hohl und kein Vollmaterial. Es hat durch die Wuchsrichtung bereits

einen natürlichen Taper. Es gibt auch noch laminierte Schafte, die aus mehreren Holzlagen bestehen, die gegeneinander verleimt sind. Diese Pfeile sind sehr stabil und gerade, aber auch etwas schwerer als ein vergleichbarer Zedernschaft.

 

5. Welche Federn sollen auf meinen Pfeil?

Hier hast du die Wahl zwischen Plastikfedern (Fletches oder Vanes) oder Naturfedern. Holzpfeile werden generell mit Naturfedern bestückt. Naturfedern stabilisieren den Pfeil schneller und lenken den Pfeil beim Streifen der Befiederung an einem Hindernis nicht ab. Plastikfedern sind unempfindlich bei Regen und sind durch den geringeren Bremseffekt auch auf weitere Distanzen zu empfehlen. Plastikfedern sind schwerer als Naturfedern. Je länger die Federn, um so besser wird der Pfeil nach dem Abschuss stabilisiert. Gleichzeitig nimmt aber auch der Bremseffekt zu.

Achtung: Pfeile, die über den Shelf geschossen werden benötigen Naturfedern. Bei der Verwendung von Pfeilauflagen können beide Federarten geschossen werden.

 

 

6. Wie laufen die Jahresringe beim Befiedern beim Befiedern eines Holzschaftes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7. Wie befestige ich die Tracer?

Ich klebe direkt nach den Federn ein Stück Doppelklebeband (Fletching Tape geht auch) ca. 1 cm lang um den Schaft. Dann entferne ich die Schutzfolie des Klebebandes und drücke den Beginn des Tracers auf  das Klebeband. Dann wickle ich den Rest des Tracers spiralförmig um den Schaft. Am Ende mit 3 Fingern die Federn "verpuscheln".

 

8. Wie kann ich eine rechte von einer linken Feder unterscheiden?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Gerücht, dass ein Rechtshänder nur rechte Federn und ein Linkshänder nur linke Federn

schießen darf könnt Ihr ruhig ins Reich der Fabel verweisen. Die Bezeichnung RW (kommt von Right

Wing) und bedeutet, dass die Feder vom rechten Flügel des Vogels ist. Der linke Flügel des Vogels ist

naturgegeben symmetrisch. Lediglich das Befiederungsgerät muss natürlich auf die Feder abgestimmt

sein und die Federn dürfen nicht gemischt werden.

 

9. Was ist das Spleißen?

Beim Spleißen von Pfeilschäften handelt es sich um eine Reparaturmethode. Da die Pfeile meist

stumpf hinter der Spitze abbrechen, kann stumpf auf stumpf kein Schaftstück angeleimt werden.

Das liegt daran, dass Stirnholz auf Stirnholz nicht verleimt werden kann. Der gebrochene Schaft

und das Verlängerungsstück werden nun in einem spitzen Winkel angeschliffen, so dass an den

schrägen Stellen Langholz verleimt werden kann, was eine feste Verbindung ergibt. Die beiden

Enden werden im Spleißtool beim Verleimen zentriert. Das Spleißen wird auch eingesetzt um den

vorderen Pfeilschaft mit einem stabileren Holz (Hartholz) zu armieren und damit bruchsicherer zu machen.

Pfeilfedern können auch gespleisst werden.

 

10. Was ist ein Selfnock?

Viele traditionelle Bogenschützen verzichten auf den Einsatz von Plastiknocken. Stattdessen wird

senkrecht zu den Jahresringen ein Schlitz für die Sehnenaufnahme eingesägt. Hier empfiehlt sich der

Einsatz einer Fliesensäge, da durch den runden Sägedraht der Nockgrund bereits rund ausgeführt

wird und keine Kerbwirkung am Pfeil auftreten kann. Die richtige Position der Sehenkerbe seht Ihr auf

dem Bild zu Frage 6.

 

11. Was ist bei Bambusschäften zu beachten?

Bambus nimmt von Haus aus kein Wasser auf. Die Schäfte müssen also mit Hilfe von Wärme gerade gerichtet werden. Bitte nicht zu heiß machen, dann carbonisiert (schwarz) der Bambus und wird spröde. Die Spinewerte könnt Ihr von Euren normalen Pfeilen übernehmen. Bambus hat eine natürliche Wachsschicht, wenn die Schäfte daher noch nicht geschliffen sind, entfernt bitte die Wachsschicht vor dem Federn aufkleben. Zum Ablängen bitte eine scharfe Säge verwenden und zuerst rundherum einschneiden um das Splittern oder Fransen zu verhindern.

           

12. Was kann ich tun um die unterschiedlichen Gewichte der Holzschäfte beim Pfeilbau auszugleichen?

Hier könnt Ihr unterschiedliche Spitzengewichte verwenden um das Gewicht des Gesamtpfeiles in der

Pfeilgruppe zusammenzuhalten. Bitte denkt daran, dass eine schwerere oder leichtere Spitze Auswirkung auf den Spine und den FOC des Pfeiles hat.

 

13. Warum sind Schäfte gleicher Holzart unterschiedlich schwer?

Jeder Baumstamm besteht aus dem Splintholz und dem Kernholz. Das Spintholz ist von der Dichte und Struktur weicher und leichter als das Kernholz. Jeder Schaft wird nun in Längsrichtung des Baumes geschnitten und hat ein individuelles Verhältnis von Kern- und Splintholz. Hieraus resultieren die Gewichtsunterschiede. Es gibt also innerhalb der gleichen Holzart leichte und schwere Schäfte. Die pauschale Aussage, dass Fichte 10% leichter als Northern Pine ist, muss also mit Vorsicht betrachtet werden. Es kann durchaus vorkommen, dass ein 11/32 Schaft bei gleichem Spine leichter als ein 5/16 Schaft ist.

 

14. Warum werden die Federn umwickelt?

Pfeile mit Naturfedern erhalten am Federkiel eine ca. 0.5 cm lange Umwicklung mit Garn. Dies verhindert, dass sich vom Schaft lösende Federn beim Schuss in die Hand des Schützen bohren. Traditionelle Holzpfeile werden sehr häufig in der Primitiv/Selfbowklasse geschossen. Dort werden keine Pfeilauflagen verwendet, sondern der Pfeil liegt beim Schützen in der Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger. Eine zweite Umwicklung findet man in der Regel bei Selfnocken, wo die Umwicklung das Aufspleissen des Pfeilschaftes durch die Sehne verhindern soll. Der Bereich zwischen vorderer und hinterer Wicklung wird durch spiralförmiges Umwickeln der Feder verbunden (muss nicht)

 

 

15. Wie schwer sind die unterschiedlichen Holzarten im Vergleich?

Grundlage für die Ergebnisse ist ein Schaft 5/16 Zoll Durchmesser, Spine 40-45#, 32 Zoll lang (jeweils 50 Stck gemessen)

FICHTE: Bereich von 299 - 362gn entspricht  9,3 - 11,3 gpi (grains per inch)

NORTHERN PINE: Bereich 338 - 412gn entspricht 10,5 - 12,8 gpi.

ZEDER: Bereich von 287 - 357gn entspricht 8,9 - 11,15 gpi.

LAMINIERTER SCHAFT AUS BUCHE: Bereich von 457 - 530gn entspricht 14,2 bis 16,5 gpi.

BAMBUS: Bereich von 328  - 403 gn entspricht 10,2 - 12,6 gpi.

Ihr solltet also neben dem Spine auch auf das Gewicht eurer Schäfte achten.

 

16. Wie ermittle ich meine benötigte Pfeillänge?
Da gibt es zwei Möglichkeiten:

Mit einem Meßpfeil.

Auf dem Meßpfeil ist eine Zolleinteilung aufgedruckt. Der Bogen wird ganz normal gespannt und eine zweite Person liest den anliegenden Wert ab. Meßpfeile gibt es zum Beispiel von Easton.

Mit der Bierdeckel-Methode:

Ihr nehmt einen langen Stock und spießt einen Bierdeckel darauf. Der Stock wird mit einem Nock oder einer Kerbe versehen und auf dem Bogen ganz normal aufgezogen. Der Bierdeckel bleibt am Bogen stehen und gibt euch die Länge. Bitte markiert diese Länge auf dem Stock mit einem Filzstift und messt nach und rechnet ggfs in Zoll um.

 

17. Was muss ich bei der Pfeillänge noch beachten?

Pfeillänge ist nicht gleich Auszugslänge. Zum Auszug muss noch die Spitze und der Nock bis zum Nockgrund hinzugerechnet werden. Desweiteren sollte der Pfeil ½ Zoll bei vollem Auszug über die Pfeilauflage hinaus stehen, da durch zu kurze und von der Pfeilauflage fallende Ihr und die Umstehenden gefährdet werden.

 

18. Was bringen kurze Pfeile?

Kurze Pfeile bringen auf Grund des geringeren Eigengewichts eine höhere Geschwindigkeit und somit eine flachere Flugbahn. Sollten Sie jedoch einmal kurz hinter der Spitze brechen, können sie vom Schützen nicht mehr verwendet werden. Zu lange Pfeile können mit etwas Glück nochmals gekürzt werden. Jeder muss daher selbst entscheiden, was ihm wichtig ist.

 

……..wird fortgesetzt